Ich mach das dann mal – Zauberei

Vom Marketing zum Zauberer

Die Zauberei war für Bodo Becker schon als Kind ein geliebtes Hobby. Mit Mitte Dreißig hat er es dann gewagt, seinen Kindheitstraum zum Beruf zu machen. Mutig beschloss er: Ich mach das dann mal! Mirjam Rosentreter durfte ihm in die Karten schauen.

© Bodo Becker

Dunkler Frack mit Einstecktüchlein, weißer Seidenschal, dazu der schwarze Zylinder auf dem Kopf. Bodo Becker ist schon von weitem als Zauberer zu erkennen. Eigentlich heißt er ja Wolfram Becker, ist gelernter Schriftsetzer, hat ein Designstudium abgeschlossen und zehn Jahre im Marketing gearbeitet. Auch eine Branche, die mit Illusionen spielt. Aber da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. »Ich bin auch viel mit Menschen zusammengekommen, aber auf einer ganz anderen Ebene, auf einer sehr geschäftlichen Ebene, wir haben uns über Schriften, über Werbematerial, über Konzepte unterhalten, es war ja auch ein Job am Computer. Es war so der Punkt, wo ich merkte, es ist nicht mehr das, wo ich glücklich werde. Viele Überstunden, schlechte Bezahlung, irgendwie sagte mir eine innere Stimme: Jetzt musst Du es tun!« erzählt er von dem Moment, in dem er die Entscheidung getroffen hat.

2010, kurz vor der Geburt seiner Tochter, ließ er seinen Vertrag bei einem Kataloghersteller einfach auslaufen. Nach jahrelanger Bühnenerfahrung als Hobbyzauberer traute er sich mit Mitte Dreißig, sich als hauptberuflicher Zauberer selbstständig zu machen. Er wollte freier und kreativer arbeiten und Menschen anders – auf einer emotionalen Ebene – begegnen können. Banken, Autohäuser und große Lebensmittelkonzerne sichern ihm ein geregeltes Einkommen. Insgesamt kommt er so auf 60 Engagements im Jahr. Bodo Becker beherrscht nicht nur sein Handwerk, sondern er hat auch Geschäftssinn. Anders hätte er es sicher nicht geschafft, sein Hobby zum Beruf zu machen. Er hat seine Nische gefunden.

 

Ich mach das dann mal – Vom Marketing zum Zauberer (Eine Reportage von Mirjam Rosentreter, Audio-Kurzfassung):



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